TSG München

Der Tauchverein für alle

Abtauchen in die Vergangenheit

des Starnberger See

 Am Wochenende  25.- 27. Oktober kamen 20 Taucher und Taucherinnen zusammen um einmal auf etwas andere Weise abzutauchen – in die Vergangenheit des Starnberger See. Die TSG München hatte als Gastgeber eingeladen, um mit dem archäologischen Forschungstaucher Gerd Knepel (VDST Umwelt und Wissenschaft / Archäologie) mit Unterstützung von Franziska Domen (Bayrische Gesellschaft für Unterwasser Archäologie BGfU) eine aufregende Reise in die Geschichte zu starten. 

Der erste Tag startete mit Präsentationen und Diskussionen von regionalen Funden wie Pfahlbauten und Einbäumen, den Effekten von Wasser als konservierendem Medium und natürlich dem, den archäologischen Grabungen zugrundeliegendem Recht und Ethos.

Der dazugehörige praktische Teil fand, an einem der vermutlich letzten Sonnentage des Jahres, am und im Starnberger See statt. Dort wurde der Ablauf eines zufälligen Fundes mit Hilfe von verschiedenen Übungen simuliert. Das „Artewrack“ wurde von den Tauchbuddies zufällig auf einer Tiefe von acht Metern entdeckt und eine erste Fundbeschreibung durchgeführt. Dabei wurden Tarierfähigkeit, Beobachtungsgabe und Flossenschlag einmal mehr auf die Probe gestellt. Natürlich durfte eine Kreuzpeilung für die spätere Fundmeldung nicht fehlen. Auch eine beim Landesdenkmalamt eingetragene Fundstelle eines Fischrieses wurde bei den Tauchgängen denkmalgerecht besichtigt.

Der Fokus des letzten Tages lag darauf was nun mit dem Fund des „Artewracks“ passiert. Den zukünftigen Hobbyarchäologen wurden verschiedene Suchmethoden, Dokumentationsarten sowie Datierungsmethoden und Konservierungsarten nähergebracht. Anschließend gab es, im Schwimmbad, die Möglichkeit das neue Wissen an vier verschiedenen Übungsstationen gleich praktisch auszuprobieren. Erste Erkenntnis des unter Wasser Messens und Zeichnens – es ist schwerer als es aussieht. Auch die anschließende Auswertung und Besprechung verschiedener Fallbeispiele ließ den Respekt für die Arbeit der Archäologen weiter steigen. 

Bei den nächsten Tauchgängen in unseren heimischen Seen werden die Kursteilnehmer erstmal jede Wurzel, Ast und Stock nochmals ansehen, ob es von Menschen bearbeitet oder natürlich ist und, ob man nicht doch zufällig auf frühgeschichtliche Überreste unserer Vorfahren gestoßen ist.

Christina Schuster


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